Nachteile der Privaten Krankenversicherung
Zudem müssen Versicherte Rechnungen zunächst selbst zahlen und dann bei der Versicherung einreichen, was zu finanziellen Belastungen führen kann. Auch die Gesundheitsprüfung bei Abschluss und Tarifwechsel kann zu höheren Beiträgen oder Ablehnungen führen.
Nachteile der PKV im Überblick
Auch wenn Altersrückstellungen gebildet werden, können die Beiträge steigen. Dies ist besonders problematisch, wenn man weniger Einkommen zur Verfügung hat. Daher nur als gut Verdienender Angestellter oder Selbstständiger mit gutem Gewinn (ab 70.000 € Gewinn pro Jahr) in die PKV. Dann hat man die Probleme nicht.
Privatversicherte müssen in der Regel die Arztrechnungen zunächst selbst bezahlen und diese dann zur Erstattung bei ihrer Versicherung einreichen. Das kann bei hohen Rechnungen zu finanziellen Engpässen führen.
Beim Abschluss einer PKV und auch bei Tarifwechseln innerhalb der PKV wird eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen oder sogar zur Ablehnung führen.
Ein Wechsel von der PKV zurück in die GKV ist oft schwierig und nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, zum Beispiel wenn das Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt oder wenn man in den Angestelltenstatus wechselt.
In der PKV gibt es keine Regelung, die eine Beitragsfreiheit bei längerer Arbeitsunfähigkeit (über 6 Wochen) vorsieht. In der GKV hingegen werden die Beiträge in solchen Fällen vom Arbeitgeber weitergezahlt. Daher sollte das in einem Krankentagegeld berücksichtigt werden.
Wenn du deinen Versicherer innerhalb der PKV wechselst, kannst du nur einen Teil deiner Altersrückstellungen mitnehmen. Zudem ist beim Wechsel eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich, die zu ungünstigeren Konditionen führen kann.
Die PKV kann die Beiträge regelmäßig anpassen, oft aufgrund steigender Gesundheitskosten oder veränderter Kalkulationsgrundlagen. Dies kann zu unerwartet hohen Kosten führen.
Im Gegensatz zur GKV gibt es in der PKV keine spezielle Regelung, die die Beiträge bei Arbeitslosigkeit senkt. Dies kann zu erheblichen finanziellen Belastungen führen, wenn du plötzlich ohne Einkommen dastehst. Die Hälfte wird jedoch vom Arbeitsamt übernommen.
Ich kann die PKV Beiträge nicht mehr leisten
- Wechsel in einen günstigeren Tarif: Viele Versicherer bieten Grundtarife an, die den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ähneln. Diese Tarife sind in der Regel günstiger, bieten aber auch weniger umfangreiche Leistungen.
- Selbstbehalt erhöhen: Durch die Erhöhung des Selbstbehalts, also des Betrags, den du im Krankheitsfall selbst tragen musst, kannst du deine monatlichen Beiträge senken. Dies bedeutet jedoch, dass du bei Inanspruchnahme von Leistungen mehr aus eigener Tasche zahlen musst.
- Beitragsrückstände: Wenn du deine Beiträge nicht mehr zahlen kannst, gerätst du in Rückstand, was zu Problemen führen kann. Bei Beitragsrückständen wird dein Versicherungsschutz oft auf ein Minimum reduziert (Notlagentarif), der nur noch die Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzzustände abdeckt.
- Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Ein Wechsel zurück in die GKV ist unter bestimmten Bedingungen möglich, z.B. wenn dein Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt oder du angestellt wirst. Allerdings ist dies in der Praxis oft mit Herausforderungen verbunden und nicht immer möglich.
- Wechsel in den Basistarif: Wenn du dauerhaft zahlungsunfähig bist, hast du auch die Möglichkeit, in den sogenannten Basis- oder Standardtarif zu wechseln, der jedoch nur die Grundversorgung sicherstellt und preislich an die Höchstbeiträge der GKV angelehnt ist, gemildert um deine Altersrückstellungen.
Wenn du merkst, dass die finanzielle Belastung zu hoch wird, ist es wichtig, frühzeitig Kontakt mit deinem Versicherer aufzunehmen und über mögliche Optionen zu sprechen. So kannst du vermeiden, dass du in eine Notlage gerätst oder deinen Versicherungsschutz verlierst. Besser ist es jedoch bereits von vornherein einen Versicherer und Tarif zu wählen, der nachhaltig kalkuliert ist und auch deine Sparstrategie richtig aufzusetzen.
Nachteile der PKV im Detail
Beamte Nachteile
- Steigende Beiträge im Ruhestand trotz Beihilfe: Auch wenn Beamte durch die Beihilfe des Dienstherrn unterstützt werden, können die Beiträge im Ruhestand ansteigen. Die Altersrückstellungen reichen oft nicht aus, um diese Erhöhungen vollständig auszugleichen.
- Eingeschränkte Mitnahme von Altersrückstellungen bei Tarifwechsel: Beim Wechsel innerhalb der PKV können Altersrückstellungen nur teilweise mitgenommen werden. Dadurch können die Beiträge bei einem neuen Tarif höher ausfallen.
- Versäumnis der rechtzeitigen Nachversicherung von Kindern: Wenn Beamte ihre Kinder nicht rechtzeitig nach der Geburt in der PKV versichern, verlieren sie den Anspruch auf Beihilfe für das Kind. Dies kann zu erheblichen finanziellen Nachteilen führen.
Selbstständige Nachteile
- Keine automatische Anpassung der Beiträge bei sinkendem Einkommen: Anders als in der GKV sind die Beiträge in der PKV einkommensunabhängig. Bei einem Einkommensrückgang bleibt der Beitrag unverändert hoch, was für Selbstständige zu einer finanziellen Belastung werden kann.
- Hohe Zusatzkosten für die separate Versicherung von Familienmitgliedern: Selbstständige müssen ihre Familienmitglieder separat versichern, was die monatlichen Kosten erheblich erhöht, besonders wenn mehrere Personen versichert werden müssen.
- Zahlungsschwierigkeiten und Reduktion auf Notlagentarif: Bei Zahlungsrückständen wird der Versicherungsschutz oft auf einen Notlagentarif reduziert, der nur noch die Behandlung akuter Erkrankungen abdeckt. Dies kann die medizinische Versorgung stark einschränken.
Familien Nachteile
- Jedes Familienmitglied muss separat versichert werden: In der PKV gibt es keine Familienversicherung wie in der GKV. Das bedeutet, dass jedes Familienmitglied, einschließlich Kinder, eigene Beiträge zahlen muss, was die Gesamtkosten für die Familie erheblich steigert.
- Keine beitragsfreie Mitversicherung von Kindern: Anders als in der GKV, wo Kinder beitragsfrei mitversichert werden können, müssen Eltern in der PKV separate Policen für ihre Kinder abschließen, was zusätzliche Kosten verursacht. Diese können jedoch vom Arbeitgeber bezuschusst werden.
- Vorleistungspflicht bei Arztbesuchen: Familien müssen die Arztrechnungen oft vorab selbst zahlen und dann auf die Erstattung durch die Versicherung warten. Dies kann gerade bei teuren Behandlungen zu finanziellen Engpässen führen.
Kinder Nachteile
- Separate Versicherungspflicht verursacht zusätzliche Kosten: Kinder müssen in der PKV eigenständig versichert werden, was bedeutet, dass die Eltern zusätzliche Versicherungsbeiträge für ihre Kinder zahlen müssen.
- Gesundheitsprüfung bei nicht rechtzeitiger Versicherung: Wenn ein Kind nicht innerhalb von zwei Monaten nach der Geburt in der PKV versichert wird, muss es eine Gesundheitsprüfung durchlaufen, die zu höheren Beiträgen führen kann, insbesondere bei Vorerkrankungen.
- Keine automatische Beitragsfreiheit bei längerer Krankheit oder Arbeitslosigkeit der Eltern: Während in der GKV die Beitragsfreiheit in bestimmten Situationen gegeben ist, z. B. bei Arbeitslosigkeit oder längerer Krankheit der Eltern, gilt dies in der PKV nicht. Dies kann zu finanziellen Herausforderungen für die Familie führen