Eine Immobilie als Altersvorsorge ist deswegen für viele eine attraktive Option. Warum? Zum einen bietet sie Unabhängigkeit von Mietkosten, was im Ruhestand finanziellen Spielraum gibt. Zum anderen haben Immobilien ein großes Potenzial für Wertsteigerungen und bieten einen effektiven Schutz vor Inflation.
Die Herausforderungen der Zukunft sind klar: Das Rentenniveau liegt derzeit bei 48% – Tendenz sinkend. Du erhältst also nicht einmal die Hälfte Deines Gehaltes als Rente, welches Du derzeit verdienst.
Die Altersarmut in Deutschland über die letzten Jahre enorm. Laut statistischem Bundesamt ist jede fünfte Person davon bedroht, da das Umlageverfahren durch den demographischen Wandel immer stärker unter Druck gerät. Private Vorsorge ist kein Luxus mehr, sondern eine dringende Notwendigkeit. Altersarmut ist ein ernstzunehmendes Thema, das viele Menschen betrifft oder in der Zukunft betreffen wird.
Warum eine Immobilie als Altersvorsorge sinnvoll ist
Der Begriff „Betongold“ beschreibt die stabile Wertanlage von Immobilien. Immobilien bieten Sicherheit und Beständigkeit. Zu den größten Vorteilen gehören:
Mietfreiheit:
Im Alter mietfrei zu wohnen, sichert gegen steigende Mietpreise ab und schafft finanzielle Freiheit. Keine Mietzahlungen mehr leisten zu müssen, entlastet das Budget erheblich und ermöglicht eine entspannte Lebensführung im Ruhestand.
Langfristige Wertsteigerung:
Immobilien haben ein großes Wertsteigerungspotenzial, auch wenn es zwischenzeitlich zu Marktschwankungen kommen kann. Häuser und Wohnungen sind Sachwerte, die vor Inflation schützen und über die Jahre hinweg tendenziell an Wert gewinnen.
Attraktive Finanzierungsbedingungen:
Die aktuell niedrigen Zinsen und die Möglichkeit hoher Tilgungsraten machen die Finanzierung besonders attraktiv. Dies ermöglicht eine schnelle Entschuldung und die Hoffnung auf wertsteigerndes Investment über die Jahre hinweg.
Arten der Immobilien-Altersvorsorge.
Selbstgenutzte Immobilie
Wenn du heute in eine eigene Immobilie investierst und später selbst darin wohnst, sicherst du dir mietfreies Wohnen im Alter. Gerade im Alter gibt das eigene Heim Stabilität und Unabhängigkeit. Du profitierst auch langfristig von der Wertentwicklung. Dabei ist es Wichtig: rechtzeitig zu planen, finanzieren und auf die passende Lage achten.
Barrierefreiheit:
Barrierefreiheit spielt eine große Rolle, besonders wenn Du die Immobilie langfristig selbst nutzen willst. Dies betrifft Aspekte wie Türbreiten, Bodenbeläge und Zugänge. Bungalows und Apartments ohne Treppen bieten die beste Lösung. Diese Wohnformen sind ideal für Personen jeden Alters, insbesondere aber für Senioren oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Der größte Vorteil eines Bungalows oder eines Apartments ohne Treppen ist die Bewegungsfreiheit. Ohne Treppen entfällt das Risiko von Stürzen, und der Alltag wird deutlich erleichtert. Ob es darum geht, schwere Einkäufe nach Hause zu tragen oder das Staubsaugen der Räumlichkeiten.
Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Anpassungsfähigkeit dieser Wohnräume. Sollten in der Zukunft Umbauten erforderlich sein, um beispielsweise barrierefreie Zugangsmöglichkeiten zu schaffen oder Räume neu zu gestalten, gestaltet sich dies in einem einstöckigen Wohnraum um einiges unkomplizierter als in mehrstöckigen Gebäuden.
- Türbreiten: Türen sollten mindestens 90 cm breit sein, um auch Rollstuhlfahrern einen bequemen Zugang zu ermöglichen.
- Flure und Bewegungsflächen: Flure und Bewegungsflächen sollten mindestens 120 cm breit sein, damit auch Personen im Rollstuhl problemlos manövrieren können.
- Badezimmer: Hier sind bodengleiche Duschen und ausreichend Platz zum Drehen und Wenden (mindestens 150 cm x 150 cm) essenziell.
- Barrierefreie Zugänge: Achte darauf, dass das Gebäude stufenlos zugänglich ist oder durch Rampen mit einer maximalen Steigung von 6 % erreicht werden kann. Auch der Einbau eines Fahrstuhls oder Treppenlifts kann langfristig sinnvoll sein.
- Lagefaktoren: Die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufsmöglichkeiten und medizinischer Versorgung ist essenziell. Ein gut angebundener Wohnort steigert nicht nur die Lebensqualität, sondern auch den Wert der Immobilie.
- Finanzielle Aspekte: Denke an Instandhaltungsrücklagen und Bausparverträge. Durch regelmäßige Wartung und Pflege bleibt Deine Immobilie im Wert stabil oder gewinnt sogar an Wert.
Checkliste:
- Optimale Größe: Wähle eine Wohnfläche, die zu Deinen langfristigen Bedürfnissen passt.
- Zukunftsorientierte Bauweise: Investiere in energieeffizientes Bauen und moderne Heizsysteme, um langfristig Kosten zu sparen.
- Nachrüstbarkeit von Barriereelementen: Achte darauf, dass Deine Immobilie einfach und kostengünstig nachrüstbar ist. Rollstuhlgerechte Zugänge oder ein Treppenlift können im Alter Gold wert sein.
Vermietete Immobilie
A: Durchgängig vermietet:
Eine als Renditeobjekt konzipierte Immobilie bietet regelmäßige Einnahmen, was im Ruhestand eine willkommene Zusatzrente darstellt. Stabilität und Sicherheit in Form von Mieteinnahmen ist für viele eine attraktive Option. Die Vorteile sind eindeutig: Vermietete Immobilien generieren kontinuierliche Einnahmen und die Mieteinnahmen können zur Tilgung beitragen. Wichtig ist aber auch, die Nachteile genau abzuwägen.
Vorteile
Regelmäßige Einnahmen:
Eine vermietete Immobilie bietet kontinuierliche Einkünfte, die insbesondere im Ruhestand als zusätzliche Rente von Vorteil sein können.
Stabilität und Sicherheit:
Mieteinnahmen sorgen für finanzielle Stabilität und bieten eine sichere Einkommensquelle.
Tilgungsmöglichkeit:
Die Einnahmen aus der Vermietung können zur Tilgung des Kredits oder zur Finanzierung weiterer Investitionen genutzt werden.
Nachteile
Praxisbeispiel: Stellen wir uns vor: Du kaufst eine Wohnung für 300.000 Euro und vermietest sie für 1.000 Euro im Monat. Nach Abzug von Kosten und Steuern bleibt ein erheblicher Teil für die Tilgung des Darlehens und später für die Altersvorsorge übrig.
B: Erst selbst bewohnt, später vermietet:
Diese Strategie erlaubt es, während der eigenen Wohnnutzung von Mietersparnissen zu profitieren und dann später im Ruhestand die Immobilie zu vermieten und somit zusätzliche Einnahmen zu generieren. Diese Form der Nutzung schafft Flexibilität und passt sich dem jeweiligen Lebensabschnitt an.
Vorteile
Mietersparnisse während der Eigenwohnphase.
Zusätzliche Einnahmequelle im Ruhestand durch Vermietung.
Hohe Flexibilität, Anpassung an unterschiedliche Lebensphasen.
Potenzielle Wertsteigerung der Immobilie über die Zeit.
Möglichkeit, die Umgebung und den Marktwert der Immobilie kennenzulernen, bevor eine dauerhafte Entscheidung getroffen wird.
Nachteile
Verpflichtung, regelmäßig Instandhaltung und Reparaturen durchzuführen.
Mögliche Herausforderungen bei der Umstellung von Eigenheim auf Mietobjekt.
Eventuelle steuerliche Implikationen bei der Umnutzung der Immobilie.
Potenzielles Fehlen eines festen Wohnsitzes, wenn nur ein Objekt vorhanden ist.
Unsicherheiten im Immobilienmarkt können die Vermietbarkeit beeinflussen.
Praxisbeispiel: Du kaufst ein Einfamilienhaus, das Du über 20 Jahre selbst bewohnst. Wenn die Kinder aus dem Haus sind und Du Dich verkleinern möchtest, vermietest Du das Haus und ziehst in eine kleinere, altersgerechte Wohnung. Die Mieteinnahmen von z.B. 1.500 Euro pro Monat sichern dann Deine finanzielle Freiheit im Alter.
C: Erst vermietet, später selbst bewohnt
Diese Option beginnt mit der Vermietung der Immobilie, um Mieteinnahmen für die Finanzierung zu nutzen. Im Alter könnte man dann selbst einziehen, was allerdings meistens eine umfassende Sanierung nach sich ziehen könnte, um die Immobilie den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
Vorteile
Finanzierung durch Mieteinnahmen:
Die Mieteinnahmen können direkt zur Tilgung des Kredits verwendet werden, was die Eigenkapitalbelastung verringert.
Langfristige Planung:
Du kannst die Immobilie über Jahre hinweg vermieten und später selbst nutzen, wenn Deine Bedürfnisse sich ändern, beispielsweise im Ruhestand.
Nachteile
Sanierungskosten:
Vor dem Einzug kann eine umfassende Sanierung notwendig sein, um die Immobilie den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
Vorhersehbare Planung:
Du musst langfristig planen und sicherstellen, dass die Immobilie zum gewünschten Zeitpunkt auch wirklich zur Selbstnutzung zur Verfügung steht.
Praxisbeispiel: Du kaufst eine Eigentumswohnung, vermietest sie 15 Jahre lang und erzielst monatliche Mieteinnahmen von 1.200 Euro. Während dieser Zeit nutzt Du die Einnahmen zur Kreditrückzahlung. Im Ruhestand ziehst Du selbst in die vollständig abbezahlte Wohnung ein und genießt ein mietfreies Leben.
Immobilie als Verkaufsobjekt im Alter
Ein Modell, bei dem nach Eigennutzung die Immobilie verkauft wird, um den Verkaufserlös als Ruhestandskapital zu nutzen. Diese Option bietet Flexibilität, da die Durchdringung Deiner finanziellen Möglichkeiten erst im Alter notwendig wird. Es ist jedoch spekulativ, da der zukünftige Marktwert nicht sicher prognostizierbar ist. Die kontinuierliche Instandhaltung der Immobilie spielt hierbei eine Schlüsselrolle, um den Wert zu maximieren.
Wenn Deine Immobilie gut gepflegt ist und in einer attraktiven Lage liegt, kann sie im Alter einen erheblichen Verkaufspreis erzielen. Vermeide es jedoch, all Deine Altersvorsorge in eine einzige Immobilie zu investieren. So reduzierst Du das Risiko, bei einem möglichen Wertverlust finanziell instabil zu werden.

Finanzierungskonzepte und Planung
Eine fundierte Finanzierungs- und Planungsstrategie ist entscheidend, um im Alter von einer schuldenfreien Immobilie zu profitieren. Die folgenden finanziellen Aspekte sind besonders wichtig:
Tilgungshöhe
Ein zentraler Aspekt jeder Immobilienfinanzierung ist die Tilgungshöhe. Hier gilt die Faustregel: Je höher die Tilgung, desto schneller bist Du schuldenfrei. Eine Tilgungshöhe von mindestens 3 % wird empfohlen, um den Schuldenabbau frühzeitig voranzutreiben. Beispiel: Wenn Du ein Darlehen von 300.000 Euro aufnimmst und eine anfängliche Tilgung von 3 % wählst, zahlst Du jährlich 9.000 Euro plus Zinsen zurück.
Bei einer Tilgung von 4 % erhöht sich dieser Betrag auf 12.000 Euro plus Zinsen, was die Gesamtlaufzeit des Darlehens erheblich verkürzt und Dir langfristig Zinskosten spart. Ein höherer Tilgungssatz trägt somit zur finanziellen Sicherheit bei und reduziert die Gesamtzinslast.
Dauer der Sollzinsbindung
Die Sollzinsbindung ist ein weiterer entscheidender Faktor. Sie gibt an, für welchen Zeitraum der Zinssatz Deines Darlehens festgeschrieben ist. Eine langfristige Sollzinsbindung von 20 Jahren oder mehr ist empfehlenswert, da sie Dir Planungssicherheit und günstige Konditionen über einen langen Zeitraum sichert.
Angenommen, Du schließt einen 20-jährigen Zinsbindungsvertrag ab. In diesem Fall profitierst Du über die gesamte Laufzeit von den aktuell niedrigen Zinsen und bist vor Zinssteigerungen geschützt. Längere Bindungsfristen bedeuten meist leicht höhere Zinsen, bieten jedoch mehr Sicherheit in der Kalkulation Deiner monatlichen Belastungen.
Volltilgerdarlehen
Ein Volltilgerdarlehen ist eine attraktive Möglichkeit, um die Immobilie rechtzeitig bis zum Renteneintritt vollständig abzubezahlen. Bei einem Volltilgerdarlehen wird die Rückzahlung des gesamten Darlehensbetrags inklusive Zinsen innerhalb der Zinsbindungsfrist festgelegt. Dies garantiert Dir, dass Du zum Renteneintritt schuldenfrei bist.
Beispiel: Du nimmst ein Darlehen über 200.000 Euro auf mit einer Zinsbindungsdauer von 20 Jahren und einer festen monatlichen Rate. Durch regelmäßige Rückzahlungen stellst Du sicher, dass keine Restschuld übrig bleibt, wenn Du in den Ruhestand gehst. Dies verschafft Dir im Alter finanzielle Freiheit und Sicherheit.
Rolle des Eigenkapitals
Eigenkapital spielt eine entscheidende Rolle bei der Immobilienfinanzierung, da es die Fremdkapitalquote reduziert und somit die monatliche Belastung verringert. Empfehlenswert ist es, mindestens 20 % des Kaufpreises als Eigenkapital mitzubringen.
Beispiel: Kaufst Du eine Immobilie für 300.000 Euro, sollte Dein Eigenkapital idealerweise bei 60.000 Euro liegen. Je mehr Eigenkapital Du einbringst, desto geringer ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Kreditbetrag und umso besser sind die Zinskonditionen. Dies spart Zinskosten und reduziert Dein finanzielles Risiko.
Nebenkosten und Instandhaltungsrücklagen
Bei der Immobilienfinanzierung darfst Du die laufenden Nebenkosten und die Notwendigkeit von Instandhaltungsrücklagen nicht unterschätzen. Diese Kosten können erheblich sein und müssen von Anfang an in Deine Budgetplanung einfließen.
Nebenkosten
Nebenkosten beinhalten alle wiederkehrenden Ausgaben, die im Zusammenhang mit dem Besitz und der Nutzung einer Immobilie stehen. Zu den wichtigsten Nebenkosten gehören:
- Grundsteuer: Abhängig vom Einheitswert und dem Hebesatz der Gemeinde.
- Gebäudeversicherungen: Schützt vor Schäden durch Feuer, Wasser, Sturm, etc.
- Wasser und Abwasser: Regelmäßige Gebühren für den Wasserverbrauch und Abwasserentsorgung.
- Heizung und Energie: Heizkosten und Strom kommen monatlich hinzu.
- Müllgebühren: Abhängig von der Kommune und meist jährlich erhoben.
- Hausmeister- und Reinigungskosten: Falls Du in einer Wohnanlage lebst, können diese Kosten relevant sein.
- Instandhaltung und Reparaturen: Regelmäßige Inspektionen und kleinere Reparaturen, um den Wert der Immobilie zu erhalten.
Eine genaue Auflistung und Kalkulation dieser Kosten ist unverzichtbar, um finanzielle Engpässe zu vermeiden. Beispiel: Bei einem Einfamilienhaus können die jährlichen Nebenkosten schnell mehrere tausend Euro betragen.
Instandhaltungsrücklagen
Instandhaltungsrücklagen sind essentiell, um größere Reparaturen und Renovierungen finanzieren zu können, ohne auf teure Kredite zurückgreifen zu müssen. Eine gute Faustregel ist, etwa 1-2 % des Immobilienwerts pro Jahr zurückzulegen.
Beispiel: Bei einer Immobilie im Wert von 300.000 Euro sollten jährlich 3.000 bis 6.000 Euro zurückgelegt werden. Durch diese Rücklagen schaffst Du Sicherheit für unvorhergesehene Kosten, wie z. B. die Erneuerung des Dachs oder eine neue Heizungsanlage.
Nutzung von Bausparverträgen
Bausparverträge bieten eine sichere und planbare Möglichkeit, Rücklagen zu bilden und gleichzeitig von staatlichen Förderungen zu profitieren. Sie bestehen aus einer Ansparphase, in der Du regelmäßig einen vorher festgelegten Betrag einzahlst, und einer Darlehensphase, in der Du ein zinsgünstiges Bauspardarlehen in Anspruch nehmen kannst.
Staatliche Förderungen wie die Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmersparzulage können die Bausparsumme zusätzlich erhöhen. Diese Verträge sind besonders dann sinnvoll, wenn größere Renovierungen oder Umbauten geplant sind, da die entstehenden Kosten so zu günstigen Konditionen finanziert werden können.
Tipp: Informiere Dich genau über die möglichen Förderungen und die Konditionen unterschiedlicher Bausparverträge. Die langfristige Planung und das regelmäßige Ansparen bieten Sicherheit und finanziellen Spielraum bei notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen.
Insgesamt sind eine sorgfältige Finanzierungsplanung, die Berücksichtigung laufender Nebenkosten und die Bildung von Rücklagen entscheidende Elemente für den langfristigen Erfolg Deiner Immobilieninvestition als Altersvorsorge.
Risiken und Diversifizierung
Bei der Planung der Altersvorsorge spielt die Immobilie eine wichtige Rolle, jedoch birgt sie auch einige Risiken. Eine umfassende Betrachtung und die Berücksichtigung diversifizierter Strategien sind notwendig, um langfristig finanziell abgesichert zu sein.
Erklärung des Klumpenrisikos
Ein Klumpenrisiko besteht, wenn man ausschließlich oder überwiegend auf eine einzige Anlageklasse oder ein einziges Investment setzt, in diesem Fall auf Immobilien. Dieses Risiko entsteht dadurch, dass das gesamte Vermögen von der Wertentwicklung eines einzigen Investments abhängt. Sollten die Immobilienpreise beispielsweise stark fallen, wäre die gesamte Altersvorsorge gefährdet.
Beispiel: Angenommen, Du investierst Dein gesamtes Altersvorsorgekapital von 500.000 Euro in ein Mehrfamilienhaus. Wenn der Immobilienmarkt in Deiner Region einbricht und der Wert Deiner Immobilie um 30 % sinkt, verliert Deine gesamte Altersvorsorge 150.000 Euro an Wert. Dazu kommen mögliche Mietausfälle, Instandhaltungskosten oder gar notwendige Sanierungen.
Daher ist es ratsam, das Vermögen auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen. So können Verluste in einer Anlageklasse durch Gewinne in einer anderen teilweise kompensiert werden.
Kombination von verschiedenen Altersvorsorge Instrumenten
Diversifikation ist der Schlüssel, um finanzielle Risiken zu minimieren und die Altersvorsorge zu sichern. Eine sinnvolle Mischung verschiedener Anlageformen kann helfen, das Klumpenrisiko zu reduzieren und die Stabilität des Gesamtvermögens zu erhöhen. Einige Alternativen zur Immobilie, die Du in Erwägung ziehen solltest, sind beispielsweise:
Fondssparpläne und ETF-Investments
Regelmäßige Einzahlungen in breit gestreute Fonds oder ETFs ermöglichen es Anlegern, langfristig an der Entwicklung nationaler und internationaler Kapitalmärkte teilzuhaben. Diese Form der Vermögensbildung ist mit höheren Schwankungen verbunden, bietet aber auch attraktive Renditechancen. Eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen und Regionen hinweg kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren und ein ausgewogenes Portfolio aufzubauen.
Staatlich geförderte Vorsorge (z. B. Basisrente oder betriebliche Altersvorsorge)
Für bestimmte Zielgruppen – etwa Selbständige, Freiberufler oder GmbH-Geschäftsführer – bieten sich staatlich geförderte Vorsorgeformen wie die Basisrente (Rürup) oder die betriebliche Altersvorsorge (bAV) an. Beide Modelle ermöglichen es, jährlich größere Beträge steuerlich geltend zu machen und so die persönliche Steuerlast zu senken. Je nach Umsetzung können die Beiträge in fondsgebundene Varianten mit ETFs investiert werden, was langfristig Renditechancen eröffnet – bei gleichzeitig planbarer Altersvorsorge.
Indem Du verschiedene Instrumente kombinierst, sicherst Du Dir eine breite Basis und vermindert das Risiko, dass ein einzelner Einbruch oder Verlust eine erhebliche Auswirkung auf Deine gesamte Altersvorsorge hat.
Mögliche Unsicherheiten im Immobilienmarkt
Der Immobilienmarkt ist nicht immun gegen Unsicherheiten und Schwankungen. Marktbedingte Risiken wie konjunkturelle Veränderungen, Zinsentwicklungen oder politische Entscheidungen können den Wert von Immobilien erheblich beeinflussen:
Konjunkturelle Veränderungen:
Bei einer Wirtschaftskrise könnten Immobilienpreise fallen und die Nachfrage nach Mietobjekten sinken. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit kann die Zahlungsfähigkeit von Mietern abnehmen, was zu Mietausfällen führen könnte.
Zinsentwicklungen:
Steigende Zinsen können die Nachfrage nach Immobilienkrediten dämpfen und somit auch die Immobilienpreise negativ beeinflussen. Höhere Zinsen machen die Finanzierung von Immobilien weniger attraktiv und könnten den Wert Deiner Immobilie schmälern.
Politische Entscheidungen:
Änderungen in der Wohnungspolitik, wie strengere Mietrechtsbestimmungen oder neue Steuergesetze, können die Rentabilität von Immobilieninvestitionen beeinflussen. Auch neue Bau- oder Umweltschutzverordnungen können Sanierungskosten in die Höhe treiben.
Steuerliche Belastungen:
sind ein weiterer Faktor, der die Rentabilität von Immobilien beeinflusst. Immobilienerträge unterliegen der Einkommenssteuer und beim Verkauf können Spekulationssteuern anfallen, wenn die Immobilie innerhalb einer bestimmten Frist verkauft wird. Auch die regelmäßigen Kosten wie die Grundsteuer, die sich je nach Gemeinde erheblich unterscheiden kann, müssen eingerechnet werden.
Wenn Immobilien Deine Hauptanlageform sind, läufst Du Gefahr, dass Veränderungen in einem dieser Bereiche Deine Altersvorsorge empfindlich treffen. Daher ist es wichtig, sich dieser Risiken bewusst zu sein und sie in Deine Finanzplanung einzubeziehen.
Fazit
Eine Immobilieninvestition als Altersvorsorge bietet viele Vorteile, sollte aber niemals die einzige Strategie sein. Diversifiziere Deine Anlagen, um finanziell abgesichert in den Ruhestand zu gehen. Nutze die Möglichkeit einer individuellen Beratung und setze auf qualifizierte Finanztools, um Deine Planung zu verfeinern.
Empfehlung: Nimm individuelle Beratung in Anspruch und analysiere Deine finanziellen Gegebenheiten realistisch.
Welche Vorteile hat eine selbstgenutzte Immobilie gegenüber einer vermieteten Immobilie?
Eine selbstgenutzte Immobilie bietet Mietfreiheit und damit finanzielle Unabhängigkeit. Zudem kannst Du sie nach Deinen eigenen Wünschen gestalten.
Wie hoch sollte die Instandhaltungsrücklage für eine Immobilie sein?
Eine gute Faustregel ist etwa 1-2 % des Immobilienwertes pro Jahr. So bist Du für größere Reparaturen und Renovierungen gut gerüstet.
Welche Finanzierungsmodelle ermöglichen eine vollständige Tilgung bis zum Renteneintritt?
Volltilgerdarlehen sind hier eine besonders attraktive Option. Sie ermöglichen es, die Immobilie vollständig bis zum Renteneintritt abzubezahlen.
Was sind mögliche Risiken bei der Immobilienfinanzierung zur Altersvorsorge?
Marktschwankungen, unerwartete Instandhaltungskosten und steuerliche Änderungen sind Risiken, die Du bedenken solltest. Eine gute Planung und Beratung sind daher unverzichtbar.